Das Krokodil

Das Krokodil sperrt den Rachen weit auf,
ganz friedlich liegt es da,
und rührt sich nicht.
Es ist so groß und so still und so immerda.

Du knüpfst deine Schaukel auf,
und hängst da ganz bequem.
Du lachst.

Wie schön das Schaukeln ist
im Rachen aufgeknüpft,
ein ganzer Nachthimmel
zwischen leuchtenden Zähnen.

© gann uma

 

Dieses Krokodilbild spukt seit längerem in mir herum, ich möchte es gerne malen – ein kleines Kind auf einer Schaukel, aufgehängt im Rachen eines Krokodils, das im Weltall sitzt. (Meine Malkünste sind leider nicht so ausgereift.) Symbol für Kinderängste, Lebensängste, Ausgeliefertsein, das Schicksal.
Dank Inspiration von cafeweltenall hab ich jetzt ein Wortbild.

Lichternisse …

Es wird wieder heller. In den letzten Wochen habe ich mich, wie einige andere, mit der Qualität der dunklen Zeit – Stille, Dunkel, Tiefe – beschäftigt. Für mich ist das ein alchemistischer Prozess, der in Abgeschlossenheit reift. Dieses Thema begleitet mich seit vielen Jahren. Ein Gedicht (schon älter) zum Licht- und Feueraspekt passt zur Sonnenwende, finde ich.

 

Dämonenlicht

Dämonenlicht
zwingt dich erbarmungslos
zum Grunde zu sehen

Dämonenlicht
dunkler Funke
schlägt Feuer im erstarrten Herz.

Dämonenfeuer
brennt unlöschbar
die kalte Burg von innen nieder

Dämonenfeuer
schmilzt Blei zu Gold
wandelt deine Schatten in Licht.

© gann Uma