Knoten 1.0

Ein Mensch hat kein Zuhause mehr.
Es hat ihn an einen Ort verschlagen, an dem er nicht zurechtkommt.
Dieser Ort wird nie sein Zuhause sein können, weil ihn schon andere beanspruchen.

Tu so, als wär der Mensch am richtigen Ort?
Tu so, als wär da alles richtig?
Tu so, als wär der Mensch das blöde Scheißproblem, und weg mit dem?
Tu so, als ob. Du nichts damit zu tun hast.
Tu so, als ob. Das Scheißgetratsche nicht bleiben würde.
Tu so, als ob. Du vergessen könntest.

Pan, Pan, ewiger Pan

Herz, Kohlenstoff.
Das bist du.
Mensch.
Panta rhei – alles fließt.
Wasser und Blut.
Das bist du.
Mensch.
Ein Strom von Zeit
von Geburt bis Tod.
Von Anfang bis Ende
fließt es rein, fließt es raus.
Verbindet dich.
Das bist du.
Menschlein.
Abhängig.
Nabelschnur.
Saugen.
Trinken.
Fühlen.
Sex.
Panta rhei!
Der flüssige Strom
Gedankenstrom
Lebensstrom.
Schwippschwapp.
Schnippschnapp.

Was bleibt von dir?
Ströme.
Wissen.
Liebe.
Sein.

Mensch.

© gann uma

Inspiriert vom obersten Bild von Gerda Kazakous Beitrag https://gerdakazakou.com/2017/06/02/cy-twombly-fortgesetzt-pan-apoll-dionysos-aphroditevenus-orpheus-nike/

Drachenauge

Ich hab mir endlich einen Avatar gebastelt. An den alten von WordPress hatte ich mich gewöhnt, aber der neue gefiel mir nicht.

Mein Avatar heißt Drachenauge. Wer ins Drachenauge schaut, erkennt sich selbst.

 

Wo ist dein Drachenauge?

In der Tiefe und der Dunkelheit,
im fernen Kreisen von Sternen und Planeten?
Öffnet sich im Abgrund ein schwarzes Loch?
Zieht dich ein strahlendes Leuchten nach oben?
Findest du es in der Leere, im Nichts?

drachenaugeavatarkleiner

 

Zwischenruf: Chaos!

Eigentlich will ich eine Suppe kochen, passend zum Neumond. Eigentlich will ich mehrere Blogeinträge schreiben. Eigentlich will ich die 150 Artikel, Blogs, Infos lesen, die sich angesammelt haben. Eigentlich will ich Ordnung und Schönheit.
Eigentlich will ich machen, was ich will, und zwar JETZT!

Stattdessen habe ich angefangen umzuräumen (ja muss), das geht bei mir nur über Chaos. Großes Chaos. All die anderen Methoden funktionieren nicht.
Chaos versetzt mich in Panik. Ich sehe nicht, wie es wirklich ist, ich weiß nicht, was ich will. Ich kann nichts mehr. Ich bin überfordert, ich lande in fremden Augen, fremden Wegen, fremden Forderungen. Druck, Zwang, Erklärungsnot (vorwiegend in mir, aber das reicht!).
Das führt zu noch mehr Panik. Zu Eskapismus.

Alles, was gemacht werden muss, braucht entweder einen Riesenhaufen Energie, Zeit, Organisation bzw. alles zusammen. Geht nicht.

Lösungen wie loslassen, wegschmeißen, kann ich nicht. weder theoretisch noch praktisch, denn das kostet mich zuviel Zeit, Energie, Organisation.

Vertrauen brauche ich für existenzielle Angelegenheiten.

Und das war jetzt nur der praktische Teil. 😡

Mein Giftschrank

In meinem Giftschrank lauern Verletzungen, Enttäuschungen, Zurückweisung, Abwertung. Symbolisiert durch Korrespondenz, alte Tagebücher, Adressen, PC-Archive… – tief vergraben in der hintersten Ecke, der untersten Schublade. Jahrelang unberührt.
In meinem Inneren verbergen sich noch bösere Monster, zu gefährlich für einen Anker im Außen.

Heute wagte ich mich an meinen Giftschrank, ließ Erinnerungen zu und räumte alte Korrespondenz auf, mit Menschen, die mir was bedeutet haben. Einiges konnte ich einfach löschen, doch immer noch muss was bleiben. Ich bin immer noch nicht schmerzfrei und gleichgültig; vielleicht bedaure ich auch nur mein eigenes „heileres“ Selbst aus dieser Zeit.

Ich bin nicht gut im Abschließen und Loslassen. Solange diese Verletzungen auch in der Gegenwart nachwirken, bleiben sie giftig. Immerhin sind sie nicht mehr so giftig, wie die letzten Jahre. Ich spüre Veränderung, sonst hätte ich nicht dran gerührt und mich davon berühren lassen.

Auch heilsame und gute Energien können mich berühren. Verändern.
Das zu spüren zeigt mir, dass ich lebe. Und dass das richtige Leben es gut mit mir meint.

Im Giftschrank wühlen passt zur Novemberqualität: aufräumen, ordnen, sterben lassen.
Tarot zeigt mir dazu die Drei der Münzen – Fortschritt, Prüfung, Arbeit.

 

novemberrose2